- Der Vorstand
- Satzung vom 25 10 2014
Was wir wollen:
Auf dieser Seite wollen wir auf die Ziele und Vorstellungen näher eingehen. Nach der letzten Mitgliederversammlung des Bundesverbandes, bei der Bürgerinitiativen aus verschiedenen Bundesländern vertreten waren und auf der sich der Verband neu formierte, wurde die Bundesumweltministerin Frau Hendricks über den Bundesverband mit dem unten veröffentlichten Schreiben informiert, im dem die Intentionen dargestellt werden:
Sehr geehrte Frau Ministerin Hendricks,
Der länderübergreifende Bundesverband Bürgerinitiativen Tiefe Geothermie e.V. hat seine Arbeit aufgenommen, die darin besteht, die Bemühungen der Bürgerinitiativen in den einzelnen Bundesländern zu unterstützen, zu koordinieren und neue Impulse zu vermitteln.
Es bedarf eines gewissen Gegenpols zu den Aussagen der Lobbyisten, damit auch die Politik nicht nur eine Seite vernimmt, sondern die praktischen Erfahrungen der Bürger oder aber auch deren berechtigte Bedenken bei Entscheidungen mit einbezieht.
Zu den Hauptaufgaben des Bundesverbandes gehört die Aufklärung der Bürger über realistische Risiken in der Tiefen Geothermie. Dies schließt sowohl den technischen Bereich, als auch den ökonomischen Bereich ein.
Vorschläge zur Verbesserung des Systems – beispielsweise gibt es keine Behörde, die für das gesamte Projekt verantwortlich zeichnet, weil alles separat begutachtet wird und jeder nur seinen Bereich verwaltet, entscheidet und genehmigt. Wir schlagen eine Abstandsregel vor, die die Bürger schützt und die wir bereits bei den Referentenentwürfen zur Änderung der Vorschriften bei Wasser, Naturschutz und Bergbau eingebracht haben. Dazu gehört auch die Forderung nach einer generellen Umweltverträglichkeitsprüfung und nicht nur im Wasserschutzbereich. Eine Mitverantwortung der genehmigenden Behörden. Der Bürger ist ihnen, ihren Entscheidungen und Einschätzungen ausgeliefert! Weiter ist uns wichtig, dass die jetzt sehr hohen EEG Subventionen auf das gleiche Maß gekürzt werden, wie dies beispielsweise für die Windkraft geschehen ist. Immerhin erzeugen zwei Windräder heute so viel Energie wie ein komplettes Geothermie-Kraftwerk. Sehr anschaulich wird im Moment die Grundlastfähigkeit in Landau demonstriert, wo das Werk bereits seit 9 Monaten durch diverse Probleme still gelegt ist. Eine Ölheizung übernimmt nun die Versorgung der wenigen Straßen.
Suche nach Lösungen, die auch für die Bürger akzeptabel sind und nicht nur zu deren Lasten gehen. Wir wehren uns gegen die Verharmlosung von Fakten, gegen die Behauptung, dass die Tiefen-Geothermie einen sinnvollen und substantiellen Beitrag zur Energiewende leisten kann. Dazu steht diese Energiegewinnung noch am Anfang und hat bis dato mehr Wunschdenken als Erfolge vorzuweisen. Die Politik muss erkennen, dass die in Deutschland noch junge Technologie, die jetzt in einem GeoLab unter Tage gründlicher erforscht werden soll, nicht in dicht besiedelte Ortschaften gehört, schon gar nicht 400 m entfernt von Schulen und Klärwerken.
Wir wehren uns vor dem unsinnigen Vergleich mit einer Vulkaninsel wie Island, wo völlig andere Verhältnisse herrschen und selbst dort beträgt die Distanz zwischen Kraftwerk und der Stadt Reykjavik 16 km die durch Rohrleitungen überbrückt wird.
Es würde den Rahmen eines solchen Briefes sprengen, hier alle Argumente anzuführen, die uns bewegen und sorgen. Das Vertrauen in Aussagen der Firmen ist erschüttert und auch die Politik in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz geht stur ihren Weg. Bürgerbeteiligung ist ein virtueller Begriff, der zwar vor den Wahlen ausgegeben wird, danach aber seine Bedeutung verliert.
Wir werden uns erlauben Ihnen von Zeit zu Zeit Informationen zukommen zu lassen. Mit bestem Gruß
Werner Müller
1. Vorsitzender
Bundesverband Bürgerinitiativen
Tiefe Geothermie e.V.